XING und die Sache mit der Kanalabhängigkeit

Erinnerst Du dich, als Unternehmen der festen Überzeugung waren, dass sie keine Websites mehr bräuchten, weil man alles über Facebook-Seiten machen könne? Daran, wie Coaches einzelne Netzwerke hochgejubelt haben, als das absolute und allein heilbringende Non-plus-ultra für die eigene Marketing- oder wahlweise Vertriebsstrategie?

Wie sie empfahlen, Gruppen zu gründen. Auf Facebook, Xing, LinkedIn, um kuschelige Vertriebskondensationspunkte zu bilden?

Wie einige voller Inbrust sagten: "Netzwerk XY? Brauche ich nicht! Ich konzentriere mich voll auf ABC!"?

Es ist mal wieder so ein Tag, an dem dem ein oder der anderen aufgeht, dass Mono-Kanal-Strategien selten gut sind.

XING CEO Sabrina Zeplin kündigte in ihrer Mal am 11. August 2022 an: Die XING-Gruppen werden eingestellt.  "In Zukunft wollen wir uns noch stärker auf die Unterstützung unserer Mitglieder bei ihrer beruflichen Orientierung konzentrieren." Gleichzeitig wird angekündigt, ein "umfassendes E-Learning-Angebot" zu schaffen. (Mehr dazu hier: https://faq.xing.com/de/gruppen/informationen-zur-abschaltung-der-xing-gruppen)

Ein weiterer Schritt weg vom fachlichen und regionalen Austausch im Sinne des ehemaligen OpenBC und hin zur Selbstoptimierung für Jobsuchende und Fischbecken für Recruiter.

Ob das nun gut und richtig ist, wird die Zukunft zeigen. Vorerst ist es ein Schlag für die, die XING in der Hauptsache zur Akquise und zum Vertrieb genutzt haben. Manch einer guckt jetzt erstmal in die Röhre und muss sich bis Januar 2023 was Neues einfallen lassen.

Es zeigt aber eins: Es ist nie gut, sein Geschäftsmodell auf einem und nur einem Kanal aufzubauen. Zu groß ist die Abhängigkeit von Entscheidungen anderer, auf die man absolut keinen Einfluss nehmen kann. Egal ob Coaches bei XING, Händler bei Amazon oder Influencer bei TikTok. Sag die Plattform "Schluss!" ist eben Schluss. Und der Katzenjammer oft groß.

Ein sinnvolles Geschäftsmodell baut auf einem Kanal auf, den man selbst aktiv gestalten und beeinflussen kann, wo man Entscheidungen selbst trifft. Das kann die eigene Website sein oder ein stationärer Standort. Die Marketing- und Vertriebskanäle, die man dann unterstützend nutzt sollten sinnvoll drum herum gewählt und genutzt werden.

Nur so bleibt das Riskio durch die Abhängigkeit von einzelnen Konzernen überschaubar.

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